Als ich 15 Jahre alt war, kam ein Junge auf den Campingplatz. Er setzte sich an den Deich und spielte Songs mit seiner Gitarre. Und alle Mädchen vom Campingplatz setzten sich zu seinen Füßen und himmelten ihn an.
Ich sagte zu mir: das will ich auch. Im Gemeindehaus gab jemand Gitarren-Unterricht für umsonst, und ich kaufte mir meine erste Gitarre bei Musikhaus Warnke in der Hutfilterstraße. Ich lernte „He’s got the whole world in his hands“ und „Wheels“, das kann ich heute noch. Ich übte mehr oder weniger fleißig und bald fanden sich ein paar Kumpels, um eine Band zu gründen.
Damals
Oben ein Foto der Kosmischen Bademeister, eine wilde Truppe im Gefolge der NDW. Mit dabei waren Ulli Geyer (Bass), Jörn Borchert (Drums), Ralf Benesch (Saxophon), Jörn Jakobs (Gitarre/Trompete) und Eifel-Joe (Keybords/Trumpet) und temporär Kim Kübler und Uli X (beide Gesang).
Unser Motto war: Wir spielen bis die Bullen kommen.
Wir waren so 15/16 und kannten uns vom Bootfahren. Wir nannten uns standesgemäß „Dirty Water“. Wir durften im Bastelkeller vom Jugendheim proben, da spielten wir zu dritt über einen Verstärker, wir nannten ihn liebevoll „Echo(to)lette“. Uwe hatte schon ein richtiges Schlagzeug – Hauptsache laut. Mit dabei waren: Uwe (Drums), Holger (Landus) Landt, Ulli (Huhn) Kröplin (Bass), Werner (Lupe) Kleine (Git) und Ali (Gitarre). Auf der Treppe nach oben saß auf jeder Stufe ein sehr junges Mädchen. Tonaufnahmen gibt es (gottseidank) nicht.
Um mal richtig loszurocken packten wir unsere Instrumente und Verstärker in unsere Boote und fuhren damit auf die Weser zur Käseinsel. Rolf Frick hatte einen kleinen Generator. Der lief mit einem Zweitaktmotor und lieferte je nach Laune Strom zwischen 170 und 270 Volt. Und das funktionierte. Wir waren so laut, dass sich Leute aus Neuenkirchen (ca 8 km weg) beschwerten. Wir waren aber nicht zu erreichen, den die Käseinsel war damals noch eine „richtige“ Insel.
Toasti
Einige Jahre später gründeten wir dann die Band „Toasti“. Wir spielten so eine Art Jazzrock mit deutschen Texten. Dabei waren Martin Rapp (git), Klaus Schwarz (Bass), John Gerhard (Sax/Klarinette), Uwe Hegner (Drums), Eifel-Joe (Keyboards) und ich. Wir übten in einer Art Garage von Eiffel-Joes Vater. Leider regnete es dort rein und oft standen wir mit den Füssen im Wasser.
Rock oder Pop?
Anfang der 90er stieß ich dann zu den Pillbox Boys. Da spielte ich Gitarre und Saxophon, wir nannten es „Hafenpop“. Dabei waren Stefan Hoffmeyer (Gesang/Gitarre), Jörg Laske (Gitarre/Bass), Tom Gefken (Gitarre/Bass), Sven Kowollik (Drums). Wir schafften es zum Samstag-Abend-Haupt-Act auf der Breminale (mit Fury in the Slaughterhouse). Wir spielten Gigs in ganz
Deutschland, aber irgendwas ist dann schief gelaufen und der Rockstar-Traum geplatzt. Aber immerhin: alle leben noch!
Videos:
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Musikvideo zum Stück „No sleep ska“
Szenen aus dem Alltag einer Rockband
Aufnahmesession im Tonstudio in Essen
Live auf der Breminale 1989
Songs
Nach all den Jahren versuche ich mich nun als Singer/Songwriter. Manchmal frage ich mich morgens, was ich am Abend aufgenommen habe. Ich sag mal: „Egal“, vielleicht gefällt es ja dem ein oder Anderen.